Ressourcen
Am UCT Frankfurt existiert eine vollständige klinische Datensammlung für alle seit 2012 erst-erkrankten und am UCT behandelten Patienten (rund 10.000 Patienten). Biomaterialien liegen von den Patienten vor, deren Tumormaterial in der Pathologie untersucht wurde. Von über 8.000 Patienten liegt zudem frisch gefrorenes Material vor. Ebenfalls angeschlossen ist eine Knochenmark-Biobank, in der vital eingefrorenes Knochenmark von Leukämie-Patienten eingelagert ist.
Seit 2016 wurde zudem am Georg-Speyer-Haus mit dem Aufbau einer Organoid-Biobank von Patient*innen mit kolorektalem Karzinom begonnen. Ein zentrales Zugangssystem und ein Projektmanagement-Team ermöglichen die effiziente Nutzung dieser Ressourcen durch Wissenschaftler*innen über die Clinical communication platform (CCP) des Deutschen Konsortiums für Translationale Krebsforschung (DKTK) Die CCP, die sich der Kuration, des Ausbaus und der gemeinsamen wissenschaftlichen Nutzung der klinisch annotierten Biomaterialbanken der Mitglieder des DKTK und der meisten deutschen onkologischen Spitzenzentren widmet, wird von Frankfurt aus koordiniert. Rückgrat der CCP ist eine IT-Struktur (Brückenkopf), die es erlaubt, standortübergreifend nach Patient*innen-Kohorten zu suchen und unter Wahrung der digitalen Datenrechte der Patient*innen und der Behandlungszentren Daten und Biomaterialien für wissenschaftliche Zwecke zu beziehen. Die Kohorte wächst rasch, und beinhaltet derzeit die Daten von rund 650.000 Krebspatient*innen. Für die Mehrheit dieser Patient*innen sind in den angeschlossenen lokalen Biomaterialbanken und Pathologie-Archiven Biomaterialien verfügbar.
Darüber hinaus verfügt das FCI mit dem onkologischen Koordinationszentrum für Klinische Studien (O-KKS) am UCT über eine zentrale Einheit, die alle Aspekte eigeninitiierter Studien unterstützt. Diese Einheit wurde 2021 zur zentralen Studienkoordination (ZSK) des Fachbereichs Medizin ausgeweitet, und koordiniert, monitoriert und auditiert nun indikationsübergreifend im Auftrag des Fachbereichs alle eigeninitiierten Studien an der Universitätsmedizin Frankfurt. Dabei gilt das Subsidiaritäts-Prinzip, das die inhaltliche und wissenschaftliche Gestaltungsfreiheit bei den Initiatoren belässt, organisatorisch und regulatorisch dort Hilfe leistet, wo sie gebraucht wird, und das notwendige, gesetzlich vorgeschriebene Qualitäts- und Sicherheitsmanagement gewährleistet, nach dem Arzneimittelrecht eine Aufgabe des Studiensponsors, bei eigeninitiierten Studien also der Fachbereich, vertreten durch den Fachbereichsvorstand. Es bestehen umfangreiche Erfahrungen in der Koordination von akademischen Studien aller Phasen; in einer Phase I/II-Studieneinheit führt spezialisiertes Personal komplexe Studientherapien einschließlich First-in-Man-Studien durch.