Klinische Translation & Biobank

Ziele

Als Endpunkt von Wirkstoffentwicklungen und Ausgangspunkt zur Erforschung von Response- und Resistenzmechanismen ist die Integration klinischer Studien in das FCI essentiell. Ziel ist es, solche Studien in enger Zusammenarbeit mit dem Universitären Centrum für Tumorerkrankungen (UCT) zu initiieren. Das UCT Frankfurt hat kontinuierlich am Ausbau einer umfassenden klinischen Forschungseinheit gearbeitet, die dem FCI voll umfänglich zur Verfügung stehen wird. Die praktische Umsetzung früher translationaler Studien am Standort des FCI ist so gewährleistet.

Besondere Bedeutung für das FCI haben auch die klinischen Wissenschaftler*innen der TEchnologieplattform 5 Klinische Translation und Biobank, die in multizentrischen Studiengruppen zur Therapieoptimierung organisiert sind. Sie stehen den FCI-Projektgruppen mit Fragen nach der klinischen Relevanz zur Seite und decken ein breites Indikationsspektrum ab (Magen-, Rektum-, Mamma- und Lungenkarzinome, Hirntumoren, akute lymphatische und myeloische Leukämien, multiple Myelome, Lymphome). Die Studiengruppen haben wichtige Meilensteine zur Behandlung der jeweiligen Erkrankung erarbeitet, beraten Krankenhäuser jenseits der Universitätsklinika und sind damit essentielle Multiplikatoren und strategische Partner für die klinische Implementierung der Arbeit des FCI und für die Planung der Forschungsstrategie im FCI.

Ressourcen

Am UCT Frankfurt existiert eine vollständige klinische Datensammlung für alle seit 2012 erst-erkrankten und am UCT behandelten Patienten (rund 10.000 Patienten). Biomaterialien liegen von den Patienten vor, deren Tumormaterial in der Pathologie untersucht wurde. Von über 8.000 Patienten liegt zudem frisch gefrorenes Material vor. Ebenfalls angeschlossen ist eine Knochenmark-Biobank, in der vital eingefrorenes Knochenmark von Leukämie-Patienten eingelagert ist.

Seit 2016 wurde zudem am Georg-Speyer-Haus mit dem Aufbau einer Organoid-Biobank von Patient*innen mit kolorektalem Karzinom begonnen. Ein zentrales Zugangssystem und ein Projektmanagement-Team ermöglichen die effiziente Nutzung dieser Ressourcen durch Wissenschaftler*innen über die Clinical communication platform (CCP) des Deutschen Konsortiums für Translationale Krebsforschung (DKTK) Die CCP, die sich der Kuration, des Ausbaus und der gemeinsamen wissenschaftlichen Nutzung der klinisch annotierten Biomaterialbanken der Mitglieder des DKTK und der meisten deutschen onkologischen Spitzenzentren widmet, wird von Frankfurt aus koordiniert. Rückgrat der CCP ist eine IT-Struktur (Brückenkopf), die es erlaubt, standortübergreifend nach Patient*innen-Kohorten zu suchen und unter Wahrung der digitalen Datenrechte der Patient*innen und der Behandlungszentren Daten und Biomaterialien für wissenschaftliche Zwecke zu beziehen. Die Kohorte wächst rasch, und beinhaltet derzeit die Daten von rund 650.000 Krebspatient*innen. Für die Mehrheit dieser Patient*innen sind in den angeschlossenen lokalen Biomaterialbanken und Pathologie-Archiven Biomaterialien verfügbar.

Darüber hinaus verfügt das FCI mit dem onkologischen Koordinationszentrum für Klinische Studien (O-KKS) am UCT über eine zentrale Einheit, die alle Aspekte eigeninitiierter Studien unterstützt. Diese Einheit wurde 2021 zur zentralen Studienkoordination (ZSK) des Fachbereichs Medizin ausgeweitet, und koordiniert, monitoriert und auditiert nun indikationsübergreifend im Auftrag des Fachbereichs alle eigeninitiierten Studien an der Universitätsmedizin Frankfurt. Dabei gilt das Subsidiaritäts-Prinzip, das die inhaltliche und wissenschaftliche Gestaltungsfreiheit bei den Initiatoren belässt, organisatorisch und regulatorisch dort Hilfe leistet, wo sie gebraucht wird, und das notwendige, gesetzlich vorgeschriebene Qualitäts- und Sicherheitsmanagement gewährleistet, nach dem Arzneimittelrecht eine Aufgabe des Studiensponsors, bei eigeninitiierten Studien also der Fachbereich, vertreten durch den Fachbereichsvorstand. Es bestehen umfangreiche Erfahrungen in der Koordination von akademischen Studien aller Phasen; in einer Phase I/II-Studieneinheit führt spezialisiertes Personal komplexe Studientherapien einschließlich First-in-Man-Studien durch.

Ressourcen von P5; (O-KKS/Ph I/II) onkologisches Koordinationszentrum für klinische Studien, (FFPE) Formalin-fixiert Paraffin-eingebettet

Menschen

Plattform 5 Klinische Translation und Biobank wird durch Hubert Serve, FCI-Mitbegründer und Direktor der Medizinischen Klinik II, geleitet. Maßgeblich verstärkt wird dieser Bereich durch die Leiterin der zentralen Studienkoordination (ZSK) und des onkologischen KKS (O-KKS), Nicola Gökbuget, durch den Leiter der Phase I/II-Einheit des UCT, Martin Sebastian und durch den Leiter der Clinical Communication Platform des DKTK, Janne Vehreschild.

Eine wichtige beratende Funktion haben alle klinischen Wissenschaftler*innen, die in multizentrischen Studiengruppen zur Therapieoptimierung organisiert sind. Eine leitende Rolle in solchen Gremien spielen Saleh Al-Batran (Magenkarzinom/GGG), Sibylle Loibl (Mammakarzinom/GBG), Claus Rödel (Rektumkarzinom/GRCSG), Nicola Gökbuget (Akute Lymphatische Leukämie/GMALL), Oliver Bähr (Hirntumoren/NOA) und Hubert Serve (Akute Myeloische Leukämie/SAL). Darüber hinaus sind Frankfurter Wissenschaftler*innen maßgeblich an Studiengruppen für Pädiatrische Tumor- und Leukämie-Erkrankungen (Jan-Henning Klusmann), das Lungenkarzinom (Martin Sebastian, nNGM, CRISP), für Lymphome (Thomas Oellerich, GLA) und für das Multiple Myelom (Ivana Metzler, DSMM, GMMG) beteiligt.

Folgende Wissenschaftler*innen sind an Forschungsbereich 5 beteiligt:

Hubert Serve

Leitung

Mol. Mechanismen Tumor-Erkrankungen

LOEWE-Professur
zu rekrutieren

  • Nicola Gökbuget
  • Claus Rödel
  • Hubert Serve
  • Joachim Steinbach
  • Stefan Zeuzem